Jeder Reiter träumt davon, mit seinem Pferd durch den Schnee zu galoppieren. Leider können sich unter der traumhaften weißen Schneedecke aber einige Gefahren verbergen: von rutschigen oder vereisten Stellen über Löcher bis hin zu Wurzeln und andere Stolpersteine. Deshalb solltet ihr vor dem Ritt im Schnee auf einige wichtige Dinge achten.
Wir haben für Euch sieben wichtige Punkte zusammengestellt, damit der Ritt durch das Winter Wonderland nicht schief geht.
1. Richtiger Hufschutz
Damit alles im Schnee reibungslos klappt, solltest du als erster auf den Hufschutz achten. Schnee stollt sich in Hufeisen auf, wodurch Pferde schneller ins Stolpern geraten können. Verletzungen der Beine und Sehnen können die Folge sein. Deshalb müssen im Winter einige Vorkehrungen getroffen werden. Es gibt unterschiedliche Kunststoffbeschläge und Platten, auf die du zurückgreifen kannst. Auch Hufeisen mit Grips kommen infrage. Dabei handelt es sich um elastische Gummischläuche zwischen Huf und Eisen, die beweglich sind und ein Aufstollen verhindern. Des Weiteren können Spikes und Stollen Abhilfe schaffen, wenn der Untergrund rutschig und gefroren ist. Am besten ist es, wenn die Pferde Barhuf laufen.
Von Hausmittelchen, wie zum Beispiel dick Huffett auftragen, raten wir ab, da dies nur sehr kurzweilig hilft und es nichts Schlimmeres gibt, als wenn das Pferd unterwegs, aufgrund des Aufstollens von Schnee, nicht mehr richtig laufen kann.

2. Sichtverhältnisse
Bedenke, dass die Sichtverhältnisse im Winter gegebenenfalls sehr schlecht sowie grau und nebelig sein können! Du solltest dafür sorgen, dass du von Weitem als Reiter mit Pferd erkennbar bist. Reflektor-Artikel oder Lichter sind dabei sehr nützlich!
3. Routine
Pferde sollten grundsätzlich im Gelände und auf den Außenplätzen routiniert und trittsicher sein. Je nach Erfahrung und Gelassenheit deines Lieblings solltest du die Gangarten im Gelände anpassen.
4. Untergrund kennen und einschätzen
Am wichtigsten ist es, dass du den Untergrund gut einschätzen kannst. Es ist sehr gefährlich, wenn Gräben und Unebenheiten nicht mehr erkennen sind. Am besten sind ein ebener Reitplatz oder Weiden geeignet. Ebenso eine Geländestrecke, deren Begebenheiten du kennst. Der Untergrund unter der Schneedecke sollte nicht buckelig gefroren sein.
5. Vorausschauend reiten
Im Gelände selbst ist es am allerwichtigsten, vorausschauend, im angepassten Tempo und auf ausschließlich bekannten Wegen zu reiten. Bei Schnee neue Wege zu erkunden, halten wir für sehr fahrlässig, da durch Schneeverwehungen zum Beispiel Gräbern nicht sichtbar sein können. Fast jeder Reiter träumt natürlich von einem Galopp durch den Schnee. Wir raten, nur zu galoppieren, wenn du die Strecke kennst und dir absolut sicher bist, dass es unter der Schneedecke keine Rutschgefahr besteht. Gerade auf Waldwegen ist der Schnee oft festgetreten oder gar festgefahren, sodass diese besonders rutschig sind.
Reitställe liegen in der Regel nicht so zentral, dass sie als erstes vom Winterdienst bearbeitet werden. Die umgebenden Straßen sind daher leider oft festgefahren und gleichen einer Eisbahn. Ob du schlussendlich über solche Straßen reiten kannst, muss du für dich selbst entscheiden. Mehrere Faktoren spielen eine Rolle, unter anderem die Trittsicherheit des Pferdes. Im Zweifel solltest du umdrehen und den Ausritt lieber auf einen anderen Tag verschieben.

6. Mit Gefahren rechnen
Zu guter Letzt solltest du noch im Hinterkopf behalten, dass du nicht die einzige Person bist, die sich am Schnee erfreut; vielen anderen geht es genauso. So kann es durchaus vorkommen, dass du beim winterlichen Ausritt auf Dinge triffst, die dein Pferd nicht kennt, zum Beispiel das Auto, das an der Hängerkupplung mehrere Schlitten mit Kindern drauf zieht.
Wenn sich dein Pferd aufregt und dies als Gefahr sieht, solltest du dem Autofahrer aus der Entfernung deutlich zu verstehen geben, dass er bitte anhalten soll. So kannst du ohne Probleme an dem aus Pferde-Sicht gefährlichem Monster vorbeigehen.
7. Sicherheit geht vor
Reite im Winter nur, wenn es sicher ist. Die Sicherheit von Pferd und Reiter muss immer an erster Stelle stehen. Verantwortung und Respekt ist das A und O im Umgang mit unseren geliebten Vierbeinern!
Wir wünschen Euch viel Spaß mit euren pferdischen Lieblingen im Schnee!