Ein gesundes und zufriedenes Pferd braucht vor allem eins: gesunde Hufe! Viele unterschätzen, wie wichtig gesunde Hufe und damit auch die richtige Hufpflege ist. Die Hufe tragen das ganze Pferd und egal ob Sportpferd oder Freizeitfreund, ein gesunder Huf ist das A und O. Außerdem sorgen die Hufe in Bewegung für eine bessere Durchblutung des gesamten Blutkreislaufs des Pferdes.
Kleinste Fehlstellungen können verheerende Auswirkungen auf das gesamte Pferdeskelett haben. Dabei ist die richtige Hufpflege gar nicht so zeitaufwendig, wie viele Pferdefreunde denken.
Ausreichend Bewegung
Genug Bewegung ist einer der wichtigsten Faktoren für gute und gesunde Pferdehufe. Die Hufe sorgen wie schon gesagt für die Durchblutung, dies geschieht aber nur, wenn das Pferd sich ausreichend bewegt.

Tipps für die Hufpflege
Saubere Box und Paddocks
Äußere Bedingungen beeinflussen die Gesundheit des Hufes ebenfalls. Kot und Urin greifen die Hufe an und in matschigen Paddocks und Boxen sammeln sich Bakterien. Kleinste Risse im Huf bieten schon eine ideale Brutstätte für Bakterien und können zu Strahlfäule führen. Daher sollten Box, Paddock und Weide regelmäßig abgeäppelt werden.
Täglich richtige Reinigung
Egal ob ein Pferd geritten wird oder nicht – es benötigt gesunde Hufe. Die Basis hierfür ist das tägliche Auskratzen und Pflegen der Hufe. Dabei sollten innere und äußere Strahlfurchen schonend gereinigt sowie kleinere Steine entfernt werden, die sonst in die Hufsohle drücken könnten. Ab und zu kannst du die Hufe auch komplett mit Wasser säubern. Eventuelle Verletzungen, lockere Eisen oder Risse erkennt du auf diese Weise frühzeitig.
Regelmäßiger Besuch beim Hufschmied
Ob mit oder ohne Eisen: Eine regelmäßige Kontrolle und Behandlung durch einen ausgebildeten Hufschmied ist wichtig. Die Hufe des Pferdes wachsen normalerweise 6-8 Millimeter im Monat. Da mit das Pferd die Hufe beim Laufen jederzeit richtig belastet, sollten diese in regelmäßigen Abständen zurechtgeraspelt beziehungsweise -geschnitten werden. Ein Pferd mit Eisen sollte alle 6-8 Wochen zum Schmied, ein Pferd, das barhuf läuft alle 2-4 Monate. Das kommt ganz auf die Qualität des Hufes an.
Pflege der Jahreszeit anpassen
Auch die Jahreszeiten können die Hufe des Pferdes merklich beeinflussen, sodass die Pflege dementsprechend angepasst werden sollte. Im Herbst und Winter, wenn es kalt und feucht ist, bekommen die Hufe viel Feuchtigkeit ab, im Sommer sind sie dagegen schnell mal zu trocken. Wenn das Pferd in den feuchten Jahreszeiten viel draußen auf nassem Untergrund steht, sollte mit Huffett oder Huföl die überschüssige Feuchtigkeit vom Huf ferngehalten werden. Im Sommer hingegen werden Fette und Öle zur Feuchtigkeitsspeicherung verwendet. Idealerweise trägst du das Pflegeprodukt auf, wenn der Huf nass ist. Hat das Pferd im Sommer trockene Hufe, kannst du den Huf auch mal für längere Zeit in einen Eimer mit Wasser stellen, sodass er sich richtig mit Feuchtigkeit vollsaugt.
Ist der Huf gesund, sollte Fett jedoch vermieden werden: Huföl und Huffett schließen die Poren im Hufhorn und stoppen so den natürlichen Feuchtigkeitsaustausch.

Häufige Hufkrankheiten
Strahlfäule
Bei der Strahlfäule handelt es sich um eine bakterielle Huferkrankung, bei der sich der Hufstrahl zersetzt. Die Krankheit lässt sich durch den typischen Fäulnisgeruch erkennen. Weiterhin entstehen Hohlräume im Strahl, die mit einer schwarzen Masse gefüllt sind. Die Bakterien vermehren sich in einer feuchten Umgebung unter Luftausschluss. Deshalb sind das regelmäßige Ausmisten der Stallung und eine regelmäßige Hufpflege enorm wichtig.
Hufrehe
Bei Hufrehe ist die Huflederhaut des Pferdes entzündet. Die Huflederhaut befindet sich hinter der Hornkapsel und dient als Bindeglied zwischen Hufbein und Hornkapsel. In schweren Fällen kann es zum „Ausschuhen“ kommen, also das komplette Ablösen der Hornkapsel. Bei der Hufrehe gibt es eine Reihe von verschiedenen Auslösern: Falsche Fütterung, Überbelastung, Vergiftung oder unregelmäßige Nahrungsaufnahme beziehungsweise Hunger gehören zu den Ursachen der Hufrehe. Erkennen kannst du die Krankheit an einem lahmen, verhaltenen Gang. Pferde mit Hufrehe müssen große Schmerzen aushalten. Bei Verdacht auf Hufrehe solltest du die Hufe kühlen und einen deinen Tierarzt kontaktieren.
Hufgeschwür / Hufabszess
Bei einem Hufgeschwür handelt es sich um eine Entzündung im Huf des Pferdes. Diese übt Druck auf den Huf aus, was für Pferde sehr schmerzhaft ist. Wie bei der Hufrehe ist das Hauptsymptom eines Hufgeschwürs ein lahmer Gang. Um die Schmerzen zu lindern, vermeiden die Pferde durch Hochheben eine Belastung des betroffenen Beins. Auch hier solltest du deinen Tierarzt um Hilfe bitten.